Auf Grund verschiedener Probleme für den Hersteller ist eine Herstellung dieser Individualarzneimittel zur Zeit nicht möglich. Wir als Therapeuten hoffen auf eine mittelfristige Wiederaufnahme der Herstellung.
Die Bakterien in unserem Körper helfen unserem Immunsystem, ausreichend Schlagkraft gegenüber Krankheitserregern zu entwickeln. Gleichzeitig lehren sie es, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden und unnötige Immunreaktionen zu unterdrücken, wie sie zum Beispiel für Allergien typisch sind.
Bei Infektanfälligkeit, Allergien oder auch immer wiederkehrenden Blasenentzündungen können wir unsere körpereigenen Bakterien für die Immunregulation nutzen – und zwar in Form der Autovaccine.
Die Autovaccine ist ein Individualarzneimittel, das heißt: Sie wird individuell für den Patienten aus dessen Bakterien hergestellt. Dafür werden körpereigene Bakterien aus einer Stuhlprobe isoliert, vermehrt und anschließend in einem speziellen Verfahren inaktiviert. Meist kommen dabei E. coli-Bakterien zum Einsatz - natürliche Bewohner unseres Darms, die besonders intensiv mit dem Immunsystem in Kontakt treten.
Aber auch Akne- oder Parodontitis-Erreger können zum Beispiel isoliert und zu einer Autovaccine verarbeitet werden.
Sicher und langfristig wirksam
Die Autovaccine-Therapie wird bereits seit 65 Jahre angewendet, um das Immunsystem zu regulieren, und sie ist in der Anwendung sicher. Nur Geduld muss der Patient mitbringen, denn die Behandlung braucht Zeit: Die Herstellung nimmt etwa vier Wochen in Anspruch, die Therapie dauert dann mehrere Wochen bis Monate.
Dafür wirkt sich die Behandlung langfristig auf das Immunsystem aus und im Gegensatz zur Antibiotika-Therapie verschont sie die natürlichen Bakterien in und auf unserem Körper, die für eine anhaltende Gesundheit wichtig sind.
Die Autovaccine gibt es zur Injektion oder als Spray für Mund und Haut oder Nase.
Bewährte Einsatzbebiete sind u. a.:
- Allergische Erkrankungen wie Asthma bronchiale, Heuschnupfen
- Bestimmte Hauterkrankungen
- Infektanfälligkeit, auch bei immer wiederkehrenden Harnwegsinfektionen
- auch bei Kindern anwendbar
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