Ohrakupunktur
Im Gegensatz zur Körperakupunktur in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist die Ohrakupunktur in ihrer jetzigen Form erst ca. 50 Jahre alt. Es gibt Parallelen zur TCM. So liest man z. B. bei alten chinesischen Autoren, dass sich alle Meridiane im Ohr treffen. Die Ohrakupunktur nach Dr. Nogier ist aber eher eine Reflexzonentherapie wie wir sie auch von anderen Teilen des Körpers kennen z. B. die Fußreflexzonenbehandlung. Am Ohr spiegeln sich alle Organe und Bereiche des Körpers wieder. Ebenfalls finden sich Zonen, die unsere Psyche darstellen. Anders als in der Körperakupunktur sind die einzelnen Punkte nur dann vorhanden, wenn es in den entsprechenden Organen oder Zonen Störungen gibt. Deshalb können diese Punkte auch sehr gut zur Diagnostik verwendet werden. Die Stimulation der aufgefunden Punkte erfolgt in der Regel durch Nadeln. Diese können aber auch durch Druck mit einem Stäbchen (Akupressur) oder Massage ersetzt werden. Als Besonderheit können am Ohr sehr gut Dauernadeln benutzt werden, um eine längerfristige Reizung der betreffenden Punkte zu erreichen. Für Kinder und sehr schmerzempfindliche Patienten besteht die Möglichkeit diese Therapie auch ohne Nadeln mit Hilfe sogenannter Sesamkörner auszuführen. In der Hand eines erfahrenen Heilpraktikers ist die Ohrakupunktur praktisch nebenwirkungsfrei. Er weiß auch wann eine Behandlung nicht durchgeführt werden darf. In ein Krankheitsgeschehen kann man damit sehr schnell und genau an der richtigen Stelle eingreifen. Selbst in Notfällen, z. B. bei Koliken, wird diese Therapieform angewendet. Weitere Anwendungsgebiete sind die Schmerzbehandlung (Neuralgien, Rücken- und Gelenkschmerzen), Allergien, Unterstützung der Muskelentspannung, Krämpfe, aber auch Entzündungen innerer Organe und Immunstimulation. Im Bereich des Nervensystems ist die Ohrakupunktur eine Therapieoption bei Ängsten, Konzentrationsproblemen, Schwindel und Stresssymptomen. |